Die Frühstart-Rente ist ein innovatives staatliches Altersvorsorge-Modell, das Kindern bereits ab sechs Jahren einen finanziellen Vorsprung für den Ruhestand verschaffen soll. Mit monatlichen 10 Euro vom Staat wird ein individueller Sparplan aufgebaut, der auf langfristiges Wachstum durch Kapitalanlage setzt. Doch trotz des vielversprechenden Konzepts stehen noch einige Fragen und Herausforderungen im Raum. Im Folgenden werden wichtige Aspekte und Risiken dieses Modells kompakt zusammengefasst.
Wichtige Punkte zur Frühstart-Rente:
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Staat zahlt 10 Euro monatlich
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Start bereits ab sechs Jahren
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Langfristiges, kapitalgedecktes Sparen
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Hohe Verwaltungskosten möglich
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Gefahr teurer Finanzprodukte
Altersvorsorgeprodukt – Frühstart-Rente
Die Frühstart-Rente ist ein geplantes staatliches Altersvorsorgeprodukt für Kinder und Jugendliche in Deutschland, das ab 2026 eingeführt werden soll. Dabei zahlt der Staat für jedes Kind im Alter von 6 bis 18 Jahren, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, monatlich 10 Euro in ein individuell geführtes, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot ein. Das angesparte Kapital wird bis zum Renteneintritt angespart und kann ab dem 18. Lebensjahr durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag weiter aufgestockt werden. Die Erträge aus dem Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein, und das Kapital ist vor staatlichem Zugriff geschützt.
Die Auszahlung erfolgt erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze. Viele Details zur Umsetzung, wie zum Beispiel die genaue Produktgestaltung, Steuerbehandlung in der Auszahlungsphase und bürokratische Abläufe, sind jedoch noch offen und werden voraussichtlich im Herbst 2025 weiter beschlossen. Die Frühstart-Rente soll neben finanzieller Förderung auch zur finanziellen Bildung von Kindern beitragen. Es ist auch geplant, Sozialzulagen für einkommensschwächere Familien zu prüfen, um das System sozial gerechter zu machen. Die Einführung als flächendeckendes Produkt zum Januar 2026 gilt mittlerweile als schwer realistisch, auch wenn dies so im Koalitionsvertrag steht.
Wesentliche Punkte der Frühstart-Rente
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Start: Geplant ab 1. Januar 2026 (realistisch später)
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Förderzeitraum: Kinder von 6 bis 18 Jahren, die eine Bildungseinrichtung besuchen
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Monatlicher staatlicher Zuschuss: 10 Euro
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Individuelles kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot, privatwirtschaftlich organisiert
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Private Eigenbeiträge ab 18 Jahre möglich mit jährlichem Höchstbetrag
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Steuerfreie Erträge während der Ansparphase
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Auszahlung erst bei Erreichen der Regelaltersgrenze
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Kapital ist vor staatlichem Zugriff geschützt
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Sozialverträgliche Anpassungen (z.B. Zuschlag für einkommensschwache Familien) werden diskutiert
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Unklare Details: genaue Verwaltung, Nachweispflichten, Produktausgestaltung, steuerliche Ausgestaltung in der Auszahlungsphase
Die Frühstart-Rente soll eine langfristige kapitalgedeckte Altersvorsorgekomponente für Kinder schaffen und die finanzielle Bildung fördern. Ein konkretes Gesetz und rechtliche Rahmenbedingungen werden im Herbst 2025 erwartet.
Frühstart-Rente – Risiken und Nachteile
Experten sehen bei der Frühstart-Rente folgende Risiken und Nachteile:
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Zusätzliche Bürokratie: Der Aufbau eines Systems zur Identifikation der Anspruchsberechtigten und zur Abwicklung der Zahlungen erfordert erheblichen administrativen Aufwand. Dies könnte sowohl die Kosten als auch die Komplexität erhöhen.
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Hohe Kosten: Die jährlichen Kosten der Frühstart-Rente werden auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Diese Mittel könnten möglicherweise effektiver anderweitig eingesetzt werden.
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Ungerechte Verteilung: Die pauschale Zahlung von 10 Euro monatlich an alle Kinder führt dazu, dass auch Kinder aus wohlhabenden Familien profitieren, die das Geld nicht benötigen. Dies wird als ineffiziente Verteilung staatlicher Mittel kritisiert.
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Falsche Erziehung zur Altersvorsorge: Das Modell vermittelt Jugendlichen den Eindruck, der Staat würde ihnen monatlich Geld schenken, anstatt die Bedeutung von eigenverantwortlichem Sparen und Konsumverzicht zu fördern. Das kann die finanzielle Bildung und das Bewusstsein für Vorsorge negativ beeinflussen.
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Gefahr von ineffizienten Produkten und hohen Gebühren: Da die Frühstart-Rente privatwirtschaftlich organisiert werden soll, besteht die Gefahr, dass Verbraucher teure und ungeeignete Finanzprodukte erwerben und Banken überproportional von den staatlichen Geldern profitieren, wie es bereits bei der Riester-Rente kritisiert wurde.
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Mangelnde soziale Fokussierung: Das Modell kann zulasten bedürftiger Familien wirken, wenn einkommensschwache Haushalte nach der staatlichen Ansparphase nicht in der Lage sind, weiterhin privat vorzusorgen.
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Komplexität bei Ausgestaltung und Umsetzung: Viele Fragen zur Produktgestaltung, steuerlichen Behandlung, Auszahlungsmodalitäten und Anlagestrategien sind noch offen, was die Wirksamkeit und Akzeptanz beeinträchtigen könnte.
Die Experten betonen, dass trotz der Chancen der Frühstart-Rente ihr Erfolg stark von einer durchdachten Ausgestaltung, niedrigen Kosten, breiter finanzieller Bildung und sozial ausgewogenen Fördermechanismen abhängt. Zudem wird empfohlen, den Beginn der staatlichen Einzahlungen auf die Geburt und eine mögliche Verlängerung bis zum 25. Lebensjahr zu prüfen, um den Zinseszinseffekt besser zu nutzen und die private Vorsorge stärker zu etablieren.

